Generalkonsulat der Republik

San Marino

ECKDATEN

Das Generalkonsulat San Marino in Wien

Das Generalkonsulat der Republik San Marino befindet sich unter folgender Adresse:

Schubertring 14
A-1010 Wien

Telefon: +43 (0)1 586 21 80

E-Mail: sanmarino@pfka.eu

Kontaktperson ist Generalhonorarkonsul Dr. Christoph Petsch

Überblick San Marino

Die Republik San Marino unterhält derzeit diplomatische und konsularische Beziehungen zu über siebzig europäischen und nichteuropäischen Staaten.

Sie ist Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen, darunter der Organisation der Vereinten Nationen, der UNESCO,
des Europarats, des Internationalen Währungsfonds, des Internationalen Gerichtshofs, der Weltgesundheitsorganisation
sowie der Welttourismusorganisation. Sie arbeitet außerdem mit UNICEF und dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge zusammen.

Die Republik unterhält auch offizielle Beziehungen zur Europäischen Union und nimmt an der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa teil.

Weitergehende Informationen sind auf folgenden Websites zu finden:

Außenministerium (Segreteria di Stato per gli Affari Esteri e Politici, Programmazione Economica e Giustizia)
Justizministerium (Segreteria di Stato per gli Affari Interni, Leggi e Decreti della Republica di San Marino)

Die alte Institution des Arengo, ursprünglich wie erwähnt die Versammlung sämtlicher Familienoberhäupter, übertrug ihre Machtbefugnisse später dem Consiglio Grande e Generale (Großer und Allgemeiner Rat). Heute wird die Gesamtheit der Wahlberechtigten als Arengo bezeichnet; sie wird derzeit zweimal pro Jahr am Sonntag nach der Amtseinführung der Capitani Reggenti einberufen. Die Bürger von San Marino haben dabei Gelegenheit, dem Consiglio Grande Vorschläge und Gesuche von allgemeinem Interesse vorzubringen.

Die gesetzgebende Gewalt wird vom Consiglio Grande e Generale ausgeübt, dessen sechzig Mitglieder von der Bevölkerung auf 5 Jahre gewählt werden. Er genehmigt den Staatshaushalt und ernennt die Capitani Reggenti. Die Regenten sind die Oberhäupter des Staates und der Exekutive, bleiben 6 Monate lang im Amt und werden am 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres feierlich eingesetzt.

Die exekutive Gewalt liegt beim Congresso di Stato. Er besteht aus den drei Ministern (Segretari di Stato) für äußere und politische Angelegenheiten, für innere Angelegenheiten und Zivilschutz sowie für Finanzen, Haushalt und Planung, Information und Beziehungen zur Azienda Autonoma di Stato Filatelica e Numismatica (staatliches Amt für Philatelie und Numismatik), und außerdem aus sieben weiteren Ministern (Deputati), zuständig für die Ressorts öffentliche Bildung, Kultur, Universität und Justiz; Raumordnung, Umwelt und Landwirtschaft, Beziehungen zur Azienda Autonoma di Stato di Produzione (staatliches Versorgungsunternehmen); Gesundheitswesen und soziale Sicherheit; Handel und Beziehungen zu den Gemeinderäten (Giunte di Castello), Beziehungen zur Azienda Autonoma di Stato per i Servizi (staatliches Dienstleistungsunternehmen); Kommunikation, Verkehrswesen, Fremdenverkehr und Sport, Industrie und Handwerk; Arbeit und Kooperation.

Das Staatsgebiet von San Marino ist in neun Castelli (Gemeinden) unterteilt, die den alten Kirchspielen entsprechen. Jedes Castello hat einen von den Einwohnern gewählten Gemeinderat (Giunta) unter dem Vorsitz eines auf fünf Jahre gewählten Capitano.
Der Consiglio dei XII (Rat der Zwölf) wird vom Consiglio Grande e Generale für die Dauer einer Legislaturperiode gewählt und ist ein verwaltungsrechtliches Organ sowie die höchste gerichtliche Instanz der Republik.
Zwei Beauftragte der Regierung (Sindaci di Governo) vertreten den Staat vor Gericht sowie in Streitigkeiten über Finanz- und Vermögensangelegenheiten.

Die Republik San Marino ist zwar ein neutraler Staat, dessen friedliebende Existenz weltweit anerkannt ist, verfügt aber auch über Uniformierte Militärkorps, welche die Unabhängigkeit des Staates verteidigen.

Es gibt in der Republik eine allgemeinen Wehrdienst für alle Bürger im Alter zwischen 16 und 60 Jahren.

Die Uniformierte Kompanie der Milizen nimmt an offiziellen Zeremonien teil und wird bei besonderen Gelegenheiten als Ordnungsdienst eingesezt.

Die Ehren- oder Adelsgarde mit ihrer besonders dekorativen Uniform sorgt für die Sicherheit der Capitani Reggenti und des Consiglio Grande e Generale.

Die Festungsgarde ist für die Artillerie zuständig und verrichtet ihren Dienst am Regierungspalast und an den Landesgrenzen.

Die Gendarmerie als Polizeikorps überwacht und schützt Ordnung im ganzen Land.

Das Korps der zivilen Polizei besteht aus sanmarinesischen Bürgern und ist für Überwachung, Schutz und Verhütung in den Bereichen Handel, Fremdenverkehr, Nahrungsmittelgewerbe und Straßenverkehr zuständig.

Die Verwaltung der Justiz ist in San Marino aus historischen Gründen Juristen aus dem Ausland anvertraut. Die einzige Ausnahme bilden die Friedensrichter; sie sind ausschließlich für Zivilsachen bis zu einem bestimmten Streitwert zuständig.

Für Zivilsachen. zuständige Richter sind der Commissario della Legge („Gesetzeskommissar“) als erste Instanz, der Giudice delle Appellazioni Civili (Berufungsrichter) und schließlich das Consiglio dei XII, sofern die Urteile der beiden ersten Instanzen nicht übereinstimmen.

Für Strafsachen zuständige Richter sind der Commissario della Legge inquirente (Untersuchungsrichter), der Commissario della Legge decidente Strafrichter in erster Instanz, der Commissario della Legge Giudice dell’esecuzione penale und der Giudice delle Appellazioni per le cause penali (Berufungsrichter).

Die sanmarinesische Rechtsordnung sieht auf strafrechtlichem Gebiet nur zwei Instanzen vor.

Die Interessen des Staates werden in Strafsachen vom sogenannten Procuratore del Fisco vertreten und wahrgenommen.

Die Gesamtheit aller Zivil- und Strafrichter bildet das Consiglio Giudiziario (Justizrat) der ordentlichen Rechtsprechung. Dieser Rat unter dem Vorsitz des Justizministers ist das höchste Selbstverwaltungsorgan der Richterschaft von San Marino.

Die Verwaltungsgerichtsbarkeit untersteht dem Giudice Amministrativo di 1° grado (Verwaltungsrichter erster Instanz); Berufungsinstanz ist der Giudice Amministrativo d’Appello.

Stimmen die Urteile der ersten beiden Instanzen nicht überein, so kann das Consiglio dei XII als letzte Instanz fungieren.

1975 ist in San Marino ein neues Strafgesetzbuch in Kraft getreten, währen auf zivilrechtlichem Gebiet weiterhin das allgemeine Recht sowie die Statuten aus dem 17. Jahrhundert und deren zusätzliche bzw. ändernde Gesetze gelten. Besondere Sorgfalt wurde in den letzten vierzig Jahren auf die Sozialgesetzgebung verwendet.

Das historische Zentrum von San Marino ist ein einziges Denkmal, „eine mittelalterliche Wehranlage, welche zur Verwunderung der Nachwelt durch die Jahrhunderte hindurch erhalten geblieben ist“.

Auf dem Gipfel des Monte Titano ragen die drei stolzen Festungen in den Himmel; sie sind heute noch durch Befestigungsmauern und Gänge mit der darunterliegenden Stadt verbunden, die von einem dreifachen Mauerring mit zahlreichen Toren, Bastionen und Wehrtürmen umschlossen ist. Innerhalb der Stadtmauern haben die Straßen, Plätze, Gebäude, Kirchen und die mittelalterlichen Häuser aus Stein fast überall ihr strenges, malerisches Aussehen von einst bewahrt. Neben den drei Türmen – GuaitaCesta und Montale, denen kein Tourist einen Besuch versagen kann (besonders dem zweiten, der auch das Museum für antike Waffen beherbergt) – sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Regierungspalast, die Basilika mit der Chiesetta di San Pietro und den Ruhestätten der Heiligen Marino und Leo, die Kirche San Francesco mit Pinakothek und Museum, die Kirche San Quirino oder der Kapuziner und die Ausstellung des sanmarinesischen Handwerkes. Nennenswert sind außerdem verschiedene private Sammlungen wie die Collezione Maranello Rosso (Ferrari-Sammlung), das Museum für moderne Waffen, das Oldtimer-Museum, ein Wachsfigurenkabinett, eine Kuriositätensammlung und das Reptilarium-Aquarium.

In den acht Castelli rund um den Monte Titano (Acquaviva, Borgo Maggiore, Chiesanuova, Domagnano, Faetano, Fiorentino, Montegiardino und Serravalle) sollten folgende Sehenswürdigkeiten nicht vergessen werden: die Malatestaburg von Serravalle, die moderne, von dem Florentiner Architekten Giovanni Michelucci entworfene Kirche von Borgo Maggiore, das Postmuseum für Philatelie und Numismatik (ebenfalls in Borgo Maggiore, derzeit wegen Umbau geschlossen), die Kirche und das Kloster von Valdragone, die Befestigungen von Pennarossa sowie Kirchen, alte Ruinen und verschiedene Kuriositäten allerorts.

Naturschönheiten

Der Monte Titano sowie das umliegende Hügelland mit Pinienwäldern und Naturparks (Pineta di Montecerreto, Parco Naturale in Montecchio, Parco Ausa in Dogana, Parco Laiala in Serravalle), der Trimmpfad ‚Percorso Vita‘ in Domagnano sowie Jagd- und Angelmöglichkeiten.

Kleidung

Für den Sommer sind leichte Kleider empfehlenswert, im Frühling und Herbst Übergangskleidung. Besonders ratsam sind Schuhe mit flachen Absätzen für längere Spaziergänge und geeignete Kleidung für die Besichtigung der Kirchen.

Flagge und Wappen

Die Flagge von San Marino ist weiß und hellblau, mit dem Wappen der Republik in der Mitte.
Das Wappen zeigt ein Schild mit drei Bergen und drei federgeschmückten Türmen, umrahmt von zwei grünen Zweigen, die unten durch ein Band mit dem Motto „Libertas“ verbunden sind. Darüber schwebt eine Krone als Symbol der Souveränität.

Sport und Freizeitbeschäftigungen

Tennis, Korbball, Turnen, Radsport, Reiten, Tontaubenschießen, Jagd, Angeln, Schwimmen, Boccia u.a.m. Ein modern eingerichtetes Sportzentrum in Serravalle, zahlreiche Tennis- und Fußballplätze an verschiedenen Orten, eine Golfübungsanlage und ein neues Hallenbad bieten komfortable Gelegenheiten zu sportlicher Betätigung.

Essen und Trinken

Ausgezeichnet sind die hausgemachten Teigwaren wie Tortellini, Passatelli, Tagliatelle, Lasagne al forno, Ravioli, Cannelloni, Strozzapreti, Cappelletti in brodo u.a.m.

Besonders bemerkenswert unter den Fleischgerichten sind Coniglio in porchetta (Kaninchen mit wildem Fenchel), Pollo alla diavola (Hähnchen vom Grill), Quaglie in salmì (Wachteln), Scaloppine (Kalbsmedaillons), Cotolette alla bolognese, Bocconcini assortiti, Saltimbocca u.a.m.

Süßspeisen: verschiedene Kuchen und Torten, Cacciatello (Dessert aus Milch, Zucker und Eiern), Bustrengo.

Weine: Moscato di San Marino, Biancale, Grilet und ein ausgezeichneter, im Land gekelterter Sangiovese.

Einkäufe

Typische Produkte des sanmarinesischen Handwerks sind Keramikwaren, die es in zahlreichen Geschäften zu kaufen gibt. Großes Interesse genießen die Briefmarken und Münzen der Republik, die direkt beim staatlichen Amt für Philatelie und Numismatik im Zentrum von San Marino erhältlich sind.

Sehr vielseitig ist auch die einheimische Wein- und Likörproduktion; zu den bekanntesten Erzeugnissen gehören der Moscato und der Mistrà (ein trockener Anislikör). Besonders preisgünstig ist in San Marino der Einkauf von einheimischen und ausländischen Spirituosen, von denen es eine reiche Auswahl gibt, sowie von Spielkarten, Zigaretten, Goldschmiedewaren, Andenken u.a.m.

Formalitäten an der Grenze

Es gibt keinerlei Grenz- und Zollformalitäten.

Verkehrsverbindungen

Die Anbindung ans europäische Straßennetz erfolgt über die Adria-Autobahn (A 14, Ausfahrt Rimini Süd) und die Schnellstraße Rimini-San Marino; vom Bahnhof Rimini aus fahren Linienbusse in die Republik. Die am nächsten gelegenen Flughäfen sind Rimini-Miramare, Forlì und Bologna. Entfernungen der wichtigsten italienischen Städte: Rimini 24 km, Bologna 135 km, Ravenna 70 km, Mailand 330 km, Rom 350 km, Ancona 130 km, Forlì 74 km.

Von San Marino aus sind zahlreiche malerische Ausflugsorte der Romagna und der Marken bequem per Auto zu erreichen, so z. B. die Burgen von San Leo und Verucchio. Der nahe Adriastrand ist von Dogana nur 12 km entfernt.

Veranstaltungen

Ausstellungen, Festspiele und Veranstaltungen auf den Gebieten Kunst, Kultur und Theater ziehen alljährlich das Interesse und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der internationalen Presse auf sich.

Bis in den Spätsommer hinein gibt es folkloristische Darbietungen, darunter den Palio der Armbrustschützen anläßlich des Nationalfeiertags von San Marino am 3. September.

Im Frühling und Herbst haben Kongresse und Tagungen Hauptsaison. San Marino hat sich als idealer Ort, für Veranstaltungen wissenschaftlicher, kultureller und sozialer Art erwiesen.

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